Aller Anfang ist schwer - Spridget-Kaufberatung: Austin-Healey Sprite / MG Midget

Fahrzeuginfo

Sprite MK I:

Wer sich für diesen Typ entscheidet, der hat keine Alternative. Das Fahrzeug ist aufgrund seiner Form einfach einmalig. Aber auch hier ist beim Kauf darauf zu achten, was der Vorbesitzer evtl. mit ihm gemacht hat. Der originale Sprite Mk I hat einen 948 ccm-Motor und Trommelbremsen vorn sowie hinten. Dies wird in vielen Fällen umgebaut auf den späteren 1275 ccm-Motor in Verbindung mit einer Scheibenbremsanlage. Hier sollte man also entscheiden, was einem wichtiger ist - die Originalität oder die Mehrleistung.

Midget Mk I / Sprite Mk II:

Der erste MG Midget und der baugleiche (mit wenigen Detailunterschieden) Austin-Healey Sprite Mk II sind noch zu den „Urroadstern“ zu zählen. Auch hier waren noch Steckfenster im Einsatz, auch wurde bei den frühen Modellen noch der 948 ccm-Motor verbaut in Verbindung mit den Trommelbremsen. Dies wurde aber ab September 1962 durch ein 1098 ccm-Triebwerk und Scheibenbremsen vorn ersetzt. Sollte jemand einen Ursprite bzw. Urmidget suchen, der sollte in diese Richtung gehen.

Midget Mk II / Sprite Mk III:

Ab hier wurde es schon bequemer. Die „Kleinen“ bekamen nun schon mal Kurbelfenster und eine andere Hinterachsfederung. Wer also auf ein wenig mehr Luxus Wert legt, für den fängt die Suche nach seinem Midget bzw. Sprite erst hier an.

Midget Mk III / Sprite Mk IV:

Ab hier beginnt wieder eine neue Ära. Der Motorenhubraum wurde auf 1275 ccm erhöht.

Ein Vorteil ist das jetzt fest an der Karosserie installierte Klappverdeck, welches das Schließen bei Regen im Vergleich zum vorherigen Steckverdeck deutlich erleichtert. (Weitere Detailänderungen standen an, dies könnt ihr aber alles unter unserer Rubrik „Typenkunde“ nachlesen.) Wer einen Midget oder Sprite nach altem Muster haben möchte, aber mit einer schönen, problemlosen Motorisierung, der sollte sich hier sein Traumauto suchen.

Midget Mk III / Sprite Mk IV (facelift):

Wir werden moderner. Die breiten Stoßstangen vorn und hinten weichen schmaleren, die hinten auch noch geteilt werden. Anstelle von Stahlfelgen mit Radkappen werden Sportfelgen verbaut.

Doch der größte optische Unterschied sind die runden Radläufe hinten, die der Midget von Ende 1971 bis 1974 erhielt (die Produktion des Sprite war da schon beendet). Diese Modelle haben einen hohen Beliebtheitsgrad und sind sehr gefragt. Vor allem finden diese Modelle Anklang bei Fahrern mit sportlichem Interesse. Der Grund liegt unter anderem daran, dass man nur bei diesem Modell etwas breitere Reifen fahren kann.

Midget Mk III 1500:

Wir schreiben das Jahr 1974 und in den USA kommen neue Sicherheitsbestimmungen auf. Dies geht auch am Midget nicht spurlos vorüber. Ab Oktober 1974 bekommt der Midget die schönen Gummistoßstangen anstatt der Chromstoßstangen. Ferner wird er auch noch höher gelegt, damit er allen Richtlinien genügt. Weiterhin wird der 1500 ccm-Motor vom Triumph Spitfire übernommen. Vorteil hier ist ein vollsynchronisiertes Getriebe. Wer den günstigen Einstieg in die Midgetwelt sucht ist hier sicherlich richtig. Doch es sei gesagt, dass ein Umbau auf ein Chrommodell nicht lohnenswert ist. Zum einen sind die Kosten für den Umbau recht hoch (Schweiß- und Lackierarbeiten sowie Chromteile), zum anderen werden solche Umbauten beim Verkauf auch nicht finanziell berücksichtigt. Im Gegenteil, so kann ein gut erhaltenes „Gummiboot“ - wie es im Volksmund auch liebevoll genannt wird - einen höheren Preis erzielen als ein umgebautes Fahrzeug, welches nicht original ist. Gerade durch viele Umbauten werden auch diese originalen Modelle in den nächsten Jahren sicherlich selten und steigen im Preis.

Preise:

Jeder Käufer muss für sich entscheiden, wie viel Geld er ausgeben möchte und kann. Obwohl der Midget und Sprite immer noch günstige Einstiegsmodelle in die Oldtimerszene sind, sind die Preise in den letzten Jahren doch stetig gestiegen. Folgende Punkte sind ausschlaggebend für den Preis:

Rechts- / Linkslenker:

Links gesteuerte Fahrzeuge sind in der Regel teurer, da seltener in Deutschland zu bekommen. Sie kommen meistens aus den USA, relativ selten aus Deutschland oder dem europäischem Ausland. Jedoch sei gesagt, dass es absolut problemlos ist, einen rechtsgesteuerten Midget oder Sprite zu fahren.

Privat- / Händlerverkauf:

Wie auch bei modernen Wagen wollen Händler an diesen Fahrzeugen Geld verdienen. Hingegen sind Garantieansprüche bei Oldtimern eher die Ausnahme. Vorteil hier beim Privatkauf liegt darin, dass der Vorbesitzer sicherlich mehr zum Fahrzeug sagen kann und auch einen besseren Verhandlungsspielraum bietet.

Kauf im Inland / Ausland:

Sicherlich werden hier in Deutschland reichlich Midget- oder Spritemodelle angeboten, wer sich jedoch nicht auf ein linksgesteuertes Fahrzeug festgelegt hat, sollte auch mal den Blick ins Ausland schweifen lassen. Hier insbesondere nach England, wo die Auswahl um ein Vielfaches größer ist. Ferner sind die Preise durch den derzeit günstigen Kurs um 2000 € - 3000 € günstiger als in Deutschland. Zu den Einzelheiten über Import und Zulassung kommen wir später.

Marktpreise:

Sprite Mk I

Für einen guten Sprite Mk I fangen die Preise bei 15000 € + an. Hier ein Restaurationsobjekt zu kaufen ist, wenn man nicht die Fähigkeiten und Voraussetzungen mitbringt, nicht lohnenswert. Die Restauration ist nicht gerade einfach und die Blechteile, insbesondere die Motorhaube, haben schon stolze Preise.

Midget Mk I-III (Chrommodelle)/Sprite Mk II-IV

Hier liegen die Preise eigentlich auf gleichem Niveau. Für gute Fahrzeuge werden Preise zwischen 8000 € - 12000 € verlangt. Sicherlich gibt es günstigere, dann aber meist verbunden mit ein wenig Arbeit. Hier muss auch gesagt werden, dass die Teileversorgung problemlos ist und das Preisniveau sich im Rahmen hält.

Midget Mk III 1500 (Gummimodell)

Sicherlich der günstigste Einstieg in die Midgetszene. Aber auch hier muss man für gute Fahrzeuge schon ab 6000 € rechnen.

Fahrzeugkauf

Inland:

Wenn sie sich nun entschieden haben, welcher es sein soll, so rate ich immer dazu jemanden mitzunehmen, der sich mit diesem Typ auskennt. Wenn man alleine losfährt, siegt meist das „Bauchgefühl“ und der Verstand hat das Nachsehen. Dies kann dann schnell dazu führen, dass man sich leider verkauft hat und der Ärger ist vorprogrammiert. Nehmen sie einfach Kontakt mit uns auf. Wir können ihnen bei Kauf sicherlich mit fachlicher Beratung behilflich sein.

Ausland:

Auch hier gilt natürlich das Gleiche wie oben schon beschrieben, ist jedoch meist mit Kosten verbunden, die man ja nicht unbedingt vergeblich haben möchte. Hier gilt insbesondere der Rat, sich reichlich Bilder vom Fahrzeug schicken zu lassen. Detailaufnahmen sind wichtiger als schöne Bilder eines Midget oder Sprites in der Landschaft. Aus der Entfernung sieht jeder Wagen schön aus. Auch hier der Tipp, setzten sie sich mit uns in Verbindung, wir beurteilen die Fotos und geben unsere Empfehlung dazu ab (Kontakt: siehe unten).

Allerdings gibt es beim Import einiges zu beachten. Wer seinen Midget oder Sprite im Ausland kauft sollte ihn auf einem Trailer überführen. Die Überführung mit Kurzzeitkennzeichen bzw. rotem 06er Kennzeichen ist nicht erlaubt!! Für die Zulassung in Deutschland sind dann noch einige Maßnahmen nötig. Zum einen benötigt das Fahrzeug eine Einzelabnahme, die in Verbindung mit TÜV, AU (falls erforderlich) und H-Abnahme etwa 500 € kostet. Ferner müssen bei gerade englischen Fahrzeugen noch die vorderen Scheinwerfer umgebaut (Kosten ca. 75 €) sowie eine Warnblinkanlage (ca. 50€) nachgerüstet und ein deutsches Typenschild angebracht werden.



Kontakt und Hilfe für ihren Midget- bzw. Spritekauf:

Marcus Pieper

Tel: 0171-6854228

E-Mail: marcus@spridgets.de