Erfahrung mit Zylinderkopfdichtungsmittel

  • Ist die chemische Reparatur einer defekten ZKD mit z.B. Steel Seal o. A. eine wirksame Alternative?


    Mit dieser Frage möchte ich die Erfahrung des Forums ansprechen.

    Mir geht es um die erlebte Erfahrung, welche durch den Einsatz eines solchen Dichtmittels gemacht wurde, zum Beispiel:

    • aus welchem Grund wurde es eingesetzt
    • war die Anwendung nur eine Pannenhilfe
    • gibt es Erkenntnisse über einen längeren Zeitraum
    • werden auch Risse am ZK abgedichtet
    • musste zu guter Letzt doch die ZKD ersetzt werden
    • u.v.m.

    Danke im Voraus,


    Über ein Pro und Kontra einer solchen Reparaturmethode möchte ich nicht diskutieren.

    Bei Bedarf dann bitte einen neuen Thread.


    Mit vorweihnachtlichen Grüßen


    Manfred

  • Hallo Manfred,

    ich selber habe noch keine Erfahrungen damit gemacht, habe nur davon gelesen, das Aston Martin mit den ersten Alumotorblöcken viel Probleme hatten, wegen Haarrissen im Motorblock, daher wurde ein Kühlerdichtmittel bei der Inspektion ins Kühlwasser gegeben.Ansonsten wird viel geschrieben über PTFE Spray bzw Keramik Spray, welches vor dem einsetzen von Kolbenringen an den Kolben gesprüht wird und zum verstärken von Zylinderkopfdichtungen sechs bis sieben Schichten zwischen Zylinder zwei und drei gesprüht wird.Janspeed hat damals zum verstärken der Kopfdichtung dünnen Draht zwischen den Zylindern gelegt.

    Aber ein interessantes Thema...

    Grüße Holger

  • Hallo mein Namensbruder,

    ich halte eigentlich nichts von diesen ganzen Zaubermitteln. Ich hatte mal, bevor ich Selbstschrauber wurde, ein Problem mit Wasseraustritt an der Trennstelle Block / Kopf. Damals habe ich eine Werkstatt beauftragt, die haben den Kopf abgebaut, festgestellt daß ein großer Macken im Block ist der Verbindung zum Wasserkanal hat, (stammte vermutlich aus früherer Rep-Aktion) Planen wurde aus Kostengründen verworfen und die Sache mit Dichtmasse versucht zu reparieren. Also Dichtmasse unter optimalen Bedingen aufgebracht, neue Kopfdichtung montiert, fertig.

    Nach einer Woche Fahrbetrieb war alles wie voher, nur ich ein paar Hunderter ärmer. In diesen Fall hätte auch ein Mittel das man ins Kühlsystem leert wohl auch nicht geholfen. Bei undichten Kühlern habe ich das auch schon probiert, ebenfalls ohne Erfolg.

    In der Zwischenzeit bin ich dazu übergegangen sowas gleich richtig zu reparieren oder ganz sein zu lassen.

    Man muß ja auch bedenken daß die ganze Dichtsoße im Kühlsystem herumwandert, also nicht nur dort wo's nötig ist, sondern auch im Kühler, Heizungskühler, Schläuchen etc. Alles in allem eine ziemliche Sauerei. Und bei einem Motor wie der A-Maschine oder dem Spitfire-Motor ist der Abbau des Zylinderkopfs ja auch keine so große Sache. Wer das schonmal gemacht hat schafft das in einer Stunde, wer's noch nie gemacht hat braucht halt 2 oder 3 Stunden.

    Dann kann man aber auch gleich den Grund für das Versagen finden, Kopf krumm, Dichtung schlechter Qualität, frühere Montagefehler, Korrossion am Block etc. Im Fall des Ausbaus der Kopfdichtung würde ich besonderes Augenmerk auf eine Kopfdichtung in vernünftiger Qualität legen, von einem Hersteller den man kennt, und nicht eine Dichtung unbekannter Herkunft wie sie oft in diesen Zylinderkopf-Dichtungssätzen dabei sind. Und natürlich die Anzugsreihenfolge der Kopfschrauben und das korrekte Anzugsmoment beachten. Dann kann eigentlich nichts schief gehen. Und auf die Frage "wer hat's den repariert ?" kann man stolz sagen " habe ich natürlich selbst gemacht"

    Viel Spaß und Grüße

    Manfred

  • Meine Erfahrung: Chem. Dichtmittel sind temporär verwendbar im Kühler, wenn das Leck klein ist (Pannenhilfe). Aber keine Dauerlösung!

    Für eine kaputte Zylinderkopfdichtung gibt es nur eine Lösung: Ersatz.

    Dass sich Risse im Kopf oder Block damit dichten lassen bezweifle ich - aber habe es nie probiert (oder probieren müssen).

    Gruß

    Jürgen

    Midget MK III, 69

  • Hallo

    Zu dem obigen Wundermittel kann ich nichts sagen, aber ich habe sehr gute Erfahrung mit Bars Leaks gemacht. Ich hatte bei meinem MAN zweimal innerhalb von 10 Jahren den Kühler an einer Ecke undicht. Also richtig undicht, und nicht nur eine schwitzende Stelle. Und zweimal habe ich in den Jahren jeweils eine Dose blaues Bars Leaks eingefüllt und der Kühler war wieder für Jahre dicht.

    Für Kopfdichtungs-Anwendung gibt es Bars Head Gasket, welches wahrscheinlich eher darauf zugeschnitten ist. Ich denke, dass solch ein Mittel nur für kleine Kopfrisschen oder winzige Undichtigkeiten an der Kopfdichtung geeignet ist. Dazu muss das Zeug einfach früh genug eingefüllt werden und nicht, wenns schon kräftig blubbert. Fürs Heinkommen sicher manchmal sinnvoll, aber nichts für länger.


    LG Marc