Hallo zusammen,
Wenn ich lese, dass ein Motor laut Hersteller einen Ölverbrauch von 1l/1000km haben darf, was heißt das?
Für mich bedeutet es das Ende der Fahnenstange.
Ein neuer Motor darf kein Öl verbrauchen meine ich. Für mich ist 1l/1000km die Verschleißgrenze.
Liege ich da falsch?
Schöne Grüße
Ragnar
Hallo Ragnar,
ich weiß aus früheren Zeiten, dass von VW und Audi in der Bedienungsanleitung angegeben war, dass ein Verbrauch von 1l Öl/1000 km normal und kein Grund für eine Beanstandung sei. Da wurde kein Zusammenhang mit dem Alter des Motors hergestellt, d. h., diese Aussage galt auch für Neumotoren.
ja Stolli, was passiert aber bei 1,1l/1000km?
Stell dir mal vor du kaufst ein Fabrik euer Auto und hast nach einem halben Jahr einen Verbrauch von 1l/1000km.
Das ist normal?
Nie im Leben.
Mein erstes Auto hat 250 DM gekostet, war weit über 120.000km alt 1l/5000km
Meine Polos die ich auch nie geschont habe, hatten keinen messbaren Verbrauch. Die Passats nicht und meine Citroens auch nicht. Bei 1l/1000 würde ich der Werkstatt etwas anderes erzählen.
Schöne Grüße
Ragnar
Hallo Ragnar
Soweit ich mich zurück erinnere war 1L/1000km immer der Richtwert, was noch als „gesund“ galt. Oft war bei Neuwagen der Verbrauch etwas höher und normalisierte sich nach dem Einfahren. Noch in den frühen 90igern hatte ich 2 Lancia‘s, welche nie weniger als 1L/1000km brauchen. Bei den Opel und VW gab es kaum messbaren Verbrauch. Wenn sich am gleichen Motor aber plötzlich etwas änderte, war dies ein untrügliches Zeichen für einen Defekt. Als der Lancia plötzlich 1L/500km soff mit erst 35000km, war ein Fresser eines Zylinders die Ursache. Es gab auf Kulanz einen neuen Motor, welcher sich von Beginn weg mit dem üblichen L begnügte - die nächsten 100000km.
LG Pitt
Wenn ich lese, dass ein Motor laut Hersteller einen Ölverbrauch von 1l/1000km haben darf, ......
Ein neuer Motor darf kein Öl verbrauchen meine ich.
Hallo Ragnar,
wo hast Du das denn gelesen, der Ölverbrauch von 1 Liter pro 1000km?
Oldtimer oder heutiges Auto?
Natürlich braucht auch ein neuer Motor etwas Öl. Ein 60er Jahre motor etwas mehr und einer aus 2020 weniger (deutlich weniger).
Warum:
Öl soll eigentlich an den Schmierstellen und im Sumpf bleiben. Leider funktioniert das mehr oder weniger gut:
Öl mogelt sich an den Kolbenringen vorbei in den Brennraum, bei alten Motoren auch an den Ventilen/Führungen vorbei , mangels Ventilschaftabdichtungen.
Bei modernen Motoren hat man diese Leckagestellen durch enge Toleranzen, geeignetere Materialen und Dinge wie z.B. Ventilschaftabdichtungen und spez. Kolbenringe stark reduzieren können und obendrein noch langlebiger machen können.
Bei unseren alten MG-Motoren sind die Betriebsspiele weiter und der Verschleiß findet schneller statt. Daher können nach meiner Erfahrung diese Motoren ab 50 Tkm schon mal 3/4 L pro 1000 brauchen. (einen neuen hatte ich noch nie). Über 1 L/1000 dürfte eine Überarbeitung von Ventilführungen und/oder Kolbenringe anstehen.
Meine Moderen Automotoren haben in den ersten 60 TKm zwischen den Ölwechselintervallen keine "Nachgießen" erforderlich gemacht - haben also etwa 1 Liter auf 30 TKM verbraucht. Nach 100TKm musst ich im modernen MiniCooper auch mal 0,5 L/1000 nachkippen.
Ein weiteres Thema - was gerne unter "Ölverbrauch" rangiert , sind ÖL-LECKAGEN. Schnell verschleißende Wellenabdichtungen, konstruktiv nicht 100%ige Lösungen, wie die Schnecke an der Kurbelwelle sind eben systembedingt bei unseren MG-Motoren. Auch mit viel Sorgfalt bei der Montage wird man diese Leckage nicht völlig weg bekommen.
Dagegen läßt lassen sich gr. Öllachen unterm Midget oder Sprite durch ordentlich Montage der Ölführenden/öldichtenden Teile vermeiden, kleine Tropfen sind o.k.. Das ist meine Erfahrung.
Unter dieses Thema fällt auch die Kurbelhausentlüftung. Auch ich habe damals damit herumexperimentiert. Stimmt die nicht - drückt`s ne Menge Öl raus (hatte mal während einer Oldtimerrallye 1 L auf 300 km gebraucht!
