Guten Morgen,
1.) ganz klar: mein Beruf ist freier Motorjournalist, bezahlt werde ich von Verlagen, die meine Produktionen abnehmen. Leisten können die sich das nur, wenn Leser die Hefte käuflich erwerben. Wenn man einen Artikel bei Erscheinen am Verlag vorbei in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wird, habe ich bald keinen Verlag mehr, der meine Produktionen abnimmt, weil er kein Geld mehr verdient. Dann gibt es keine Reportagen und Artikel dieser Art mehr ... und ich kann sehen, woher ich das Geld für meine Miete bekomme.
Beispiel BRITISH CLASSICS: ihr brach letztlich das kollabierte Anzeigengeschäft durch Corona das Genick, aber eben auch ein Rückgang der verkauften Hefte. Da wurde ihr Anfang des Jahres nach fast 21 Jahren der Stecker gezogen - das geht dann ganz schnell, wenn sich ein Verlag erst mal zur Einstellung entschlossen hat.
2.) eine klare rechtliche Seite: die Veröffentlichung von Artikeln - ohne Rücksprache mit und ohne Genehmigung durch die Verlage - verstößt gegen mein Urheberrecht und das Copyright des Verlages. Wer das tut, macht sich strafbar, wer dies nicht unterbindet - Admins von Foren - ist mit dabei. Daher ist es absolut korrekt, dass Admins "empfindlich reagieren" (ich im Übrigen auch), wenn Material - aus welchen gut gemeinten Gründen auch immer - ohne entsprechende Genehmigung in Foren veröffentlicht wird. Außerdem übertrage ich dem Verlag mit der Übergabe meiner Produktionen das alleinige Nutzungsrecht (Copyright). Das heißt, ich darf rechtlich nicht mehr entscheiden, ob ein Verein/IG/Club etc. meine Texte oder Bilder veröffentlichen darf, dieses Recht liegt nur noch beim Verlag. Und mit Sicherheit werde ich es mir mit keinem Verlag dadurch verscherzen, dass ich auf eigene Faust irgendwo etwas veröffentliche, wofür der Verlag bezahlt hat.
Und nach einigen sehr schweren Jahren für die Zeitschriftenbranche, die diversen Titeln die Einstellung brachten, schauen die Verlage inzwischen sehr genau hin, ob und wo von ihnen ungenehmigte Veröffentlichungen stattfinden. Um die finanziellen Einbußen dadurch zu kompensieren, wird dann sehr viel schneller als früher ein Anwalt eingeschaltet. Dann geht es nicht mehr darum, ob Bußgelder gezahlt werden müssen, sondern nur noch, in welche Höhe.
Um solche für alle unangenehmen Situationen zu vermeiden, ist Fairplay angesagt. Wenn alle ein paar Euro dafür bezahlen, was andere mit viel Zeitaufwand und auch Herzblut für ihre Unterhaltung und Freude geleistet haben, dann ist das doch fair, oder?
Ich hoffe, ich konnte damit ein wenig für Klarheit sorgen.
Beste Grüße und bleibt uns Oldie-Journalisten gewogen, denn es geht nur miteinander,
Michael