Moinsen,
den OT mittels durchs Kerzenloch eingeführten Stab zu bestimmen, ist recht ungenau, weil man eben doch nicht genau sagen kann, bei welcher Kurbelwellenstellung der Kolben wirklich ganz oben ist (siehe auch Anmerkung von Roland).
Es gibt eine genauere Methode ohne Messgerät. Man braucht dazu eine alte Zündkerze, aus der man das Innenleben (Porzellan) entfernt (ist manchmal es wenig nervig - muss man ja aber nur 1 x machen). Dann schneidet man in das verbliebene Metall ein Gewinde und schraubt in dieses Gewinde eine Schraube (Gewindestange), die ein Stück länger ist als die Zündkerze war (Richtung Elektroden). Das Ende sollte man ein wenig abrunden. Jetzt dreht man die Kurbelwelle ein Stück vor OT (2-30°), Schraubt das eben hergestellte Teil in die Kerzenöffnung des ersten Zylinders. Jetzt dreht man die KW vorsichtig in Richtung OT bis der Kolben die Schraube/Gewindestange berührt, d.h. die Kurbelwelle lässt sich nicht weiter drehen. Auf der Riemenscheibe muss sich natürlich eine Gradscheibe (s.o.) befinden, die auch gut befestigt ist. Die jetzt angezeigte Gradzahl (zur Not an einer aus Draht gefertigten Markierung) wird notiert. Danach wird die Kurbelwelle in die andere Richtung gedreht, solange bis der Kolben wieder die Straube/Gewindestange berührt. Die Gradzahl an der Markierung wird wieder notiert. OT ist nun genau in der Mitte zwischen den beiden Gradzahlen und kann nun auf der Riemenscheibe markiert werden. Nachfolgend können dann auch die anderen benötigten Gradzahlen auf der Riemenscheibe markiert werden.
Liest sich ein wenig komplizierter als es in der Praxis dann tatsächlich ist.
Grüße
Dieter