Austin-Healey Sprite Mk II und MG Midget Mk I
Nach intensiver Überarbeitung wurden am 21. Mai 1961 der Sprite Mk II und am 20. Juni 1961 schließlich auch der MG Midget Mk I vorgestellt. Beide Modelle wurden bereits seit März 1961 produziert. Die Fahrzeuge waren weitgehend baugleich („badge engineering“) und werden inoffiziell als „Spridgets“ bezeichnet. Der Midget erhielt eine etwas gehobenere Ausstattung mit z. B. Zierleisten, einem Kühlergrill mit kräftigen senkrechten Rippen und einer besseren Innenausstattung, die zumindest für die ersten ca. 5.000 Midgets auch ein elfenbeinfarbenes Lenkrad umfasste, das im November 1961 durch ein schwarzes Lenkrad ersetzt wurde.
Die Fahrgestellnummer des Sprite Mk II begann jetzt mit HAN6, die des Midget Mk I mit GAN1.
Während die Plattform und das Fahrgestell weitgehend unverändert blieben, unterschied sich das Erscheinungsbild der Spridgets-Karosserie deutlich vom Sprite Mk I. Die Fahrzeugfront war von der Fa. Healey und das Heck war von MG überarbeitet worden waren. Die charakteristische Motorhaube mit den Froschaugen wurde durch eine konventionelle Motorhaube mit separaten vorderen Kotflügeln und einem feststehenden Frontblech samt in etwa rechteckigem Kühlergrill ersetzt. Die Scheinwerfer waren nun in den Kotflügeln angebracht. Am eckiger als zuvor gestalteten und mit angedeuteten Heckflossen versehenen Heck befand sich nun eine konventionelle Kofferraumöffnung mit Haube und einem zunächst L-förmigen, ab Oktober 1961 dann T-förmigen Haubengriff. Diese Karosserieform blieb vom Grundsatz her erhalten bis zur Einstellung der Produktion des Midget 1500 im Jahr 1979.
Mit der Einführung des Sprite Mk II und des Midget Mk I änderten sich auch die Stoßstangen, die Blink-/Standlicht- und Rückleuchten. Das zuvor als Zubehör erhältliche enger abgestufte Getriebe wurde jetzt zum Standard.
Der Hubraum des Motors betrug weiterhin 948 ccm, der Motor brachte es aber nun auf eine Leistung von 46,5 bhp/47 PS/35 kW bei 5.500/min. Er erhielt u. a. eine SU HS2-Doppelvergaseranlage (1 1/4 Zoll), größere Einlassventile, doppelte Ventilfedern, eine neue Nockenwelle, geänderte Kolben und eine höhere Verdichtung. Die Motornummer begann mit der Kennung 9CG.
Es wurden insgesamt 36.530 Fahrzeuge der Modelle HAN6/GAN1 produziert (einschließlich CKD, plus 4.166 Fahrzeuge aus semi-CKD für Innocenti).
Ab Oktober 1962 erfolgten diverse Änderungen. So wurden vorne Scheibenbremsen verbaut und der Hubraum des Motors (jetzt mit dem Präfix 10CG) wuchs auf 1.098 ccm an, die Leistung stieg auf 55 bhp/56 PS/41 kW bei 5.500/min. Mit diesem Motor wurde auch ein überarbeitetes Getriebe mit verbesserter Synchronisierung – der erste Gang blieb allerdings unsynchronisiert – und verstärktem Gehäuse mit gerippter (ribbed case oder Ribcase) statt wie bisher glatter Gehäuseoberfläche (smooth case) verbaut. Die Übersetzung blieb mit Ausnahme des Rückwärtsgangs unverändert. Die Innenausstattung wurde u. a. durch einen gepolsterten Knieschutz unter dem Armaturenbrett, bessere Teppiche, die Verkleidung der Türen und einen elektronischen Drehzahlmesser – anstelle des mechanisch von der Lichtmaschine mittels Welle angetriebenen – aufgewertet. Neben den normalen Stahlfelgen waren nun auch Speichenfelgen (zusammen mit einer schmaleren Hinterachse) erhältlich. Die Fahrgestellnummern der Fahrzeuge begannen ab Oktober 1962 mit HAN7/GAN2. Diese Änderungen wurden aber nicht als vollständiger Modellwechsel gewertet, sodass keine neuen Modellbezeichnungen verwendet wurden.
Insgesamt 20.816 Fahrzeuge der Kennung HAN7/GAN2 wurden bis Anfang 1964 produziert (einschließlich CKD, aber plus 2.561 bis 2.580 Fahrzeugen – die genaue Anzahl ist nicht bekannt – aus semi-CKD für Innocenti).
Farbgebung (Lackierung und Innenausstattung)
Sprite Mk II HAN6
Midget Mk I GAN1
Sprite Mk II HAN7
Midget Mk I GAN2
Motornummern
Der verbesserte Motor des Austin-Healey Sprite Mk II und des MG Midget Mk I erhielt die Motorkennziffern 9CG, gefolgt von der neuen Getriebekennzeichnung "DA", welche auf die neue engere Getriebeabstufung hinwies. Darauf folgte nicht nur ein H für High Compression, sondern es war nun auch ein niedriger verdichteter Motor (mit der Kennzeichnung L = Low Compression) optional erhältlich.
Die Motornummern begannen erneut mit der Nummer 101 und endeten bei der Nummer 36711. Dabei wurde nicht nach Motoren für den Sprite und den Midget unterschieden, d. h., es gibt jede Motornummer nur ein Mal.
Überholte "Gold Seal"-Motoren der Reihe 9CG trugen das Präfix 8G 16 (H-Motoren) bzw. 8G 17 (L-Motoren).
Die im Oktober 1962 eingeführten 1098 ccm-Motoren erhielten das Präfix 10CG-DA, in Abhängigkeit vom Verdichtungsverhältnis wiederum gefolgt von H oder L. Die Motornummern reichten von 101 bis 21048 und wurden erneut nicht danach unterschieden, ob sie für einen Sprite oder für einen Midget verwendet wurden.
Die "Gold Seal"-Motoren der Reihe 10CG erhielten die Kennzeichnung 8G 124 (H-Motoren) bzw. 8G 125 (L-Motoren). Da die Motorenreihe 10CG ab der Motornummer 18628 mit größeren Ventilen ausgestattet wurde, wurden auch die "Gold Seal"-Motoren dieser Spezifikation mit gesonderten Kennzeichnungen versehen (8G 135 (H) bzw. 8G 136 (L)).