Motor Lebensdauer!

  • Hallo,


    mal eine Frage in die Runde:
    Da ja einige von euch schon längere Zeit einen Sprite- oder Midget fahren wollte ich mal wissen wie die Lebensdauer der Motoren und wo deren Schwachstellen sind?
    Das einzigste was ich von einigen Besitzer immer wieder höre, dass die Getriebe etwas schwach ausgelegt sind...!


    Gruß Kalli

  • Hallo Kalli,

    ohne Dein spezielles Fahrzeug zu kennen, möchte ich behaupten, dass die Sprite- und Midgetmotoren durchweg robust und auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Natürlich gibt es viele Meinungen zu einzelnen Motoren. Die 1100er und 1500er haben häufig keinen guten Ruf. Das bleibt aber meist im Höhrensagen, ohne konkrete Analyse einer "Schwachstelle" am konkreten Exemplar und deren Ursache und Wirkung. Da wird dann schnell verallgemeinert, warum auch immer.
    Ich denke, dass die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit wesentlich durch die technische Pflege und Aufmerksamkeit, regelmäßige Öl- und Filterwechsel und angemessene Fahrweisen (Sprite und Midget sind nun mal keine 3l-Healeys) erzeugt werden. Das ist unabhängig von den Motorkonstruktionen. Die Getriebe und Kupplungen sind von vergleichbarer Robustheit und es gilt auch hier das Gesagte. Neben dem Wartungsaufwand fallen selbstverständlich auch Erneuerungen von Verschleißteilen an. Auch das ist modellunabhängig und in unserem Fall Spritget zu durchaus moderaten Teilepreisen zu bewerkstelligen. Diese über 60 Jahre alten Technik ist im Grunde leicht zu beherrschen und viele Arbeiten auch vom lernwilligen Laien, der auch ich bin, zu bewerkstelligen. Ich habe in den Jahren sehr viel dazugelernt. Das macht zufrieden und einen Teil der Fahrfreude aus. Das ist meine Erfahrung, in Freud und Leid, nach 26 Jahren Sprite Mk1 und rund 70.000 Straßenkilometern. Gruß Bernd, Headlamp 7"

  • Hallo Kalli,

    ich hatte das Glück, dass ich in England noch Leute kennenlernen durfte, die an der (Weiter-)Entwicklung der Sprites beteiligt waren und auf Treffen dort aus dem Nähkästchen plauderten.

    Sie sagten uns einhellig, dass Motoren, Getriebe und Kupplung für eine Fahrleistung von 60 000 Meilen (ca. 100 000 km) ausgelegt waren. Dann sollte eine Überholung stattfinden. Das hängt aber auch sehr stark vom Nutzungsverhalten ab. Wer seinen Motor nicht übermäßig hochjubelt in den Drehzahlen, das Getriebe, besonders der erste Gang, vorsichtig einlegt, die Kupplung nur kurzzeitig betätigt kann auch länger ohne Revision damit leben, wer gerne sehr sportlich und hochtourig (>4500 U/min) unterwegs ist, der muss die Revision früher einplanen. Getriebe sind eigentlich alle sehr robust. Midget 1500 mit Spitfire Motoren sind da wohl empfindlicher was den Motor anbelangt.

  • Hallo Kalli,


    Bernd hat eigentlich im großen und ganzen das alles schön beschrieben.

    Zu den 1100ern möchte ich noch beitragen, die Motoren sind weit besser als ihr Ruf. Das kommt daher, weil für Motorsport (die 1100er Hubraumklasse) die nicht unbedingt erste Wahl sind. Dafür sind auf 1073 gebohrte 950ger schon besser geeignet) Die 1100er sind die langhubigsten A-Serie Motoren und eignen sich naturgemäß nicht sooo sehr für irgendwelche Drehzahl Orgien. Aber, die Motoren haben ein SUPER Drehmoment, das, richtig eingesetzt, den 1275ger Motoren im täglichen Fahrbetrieb nicht viel hinterher sind. Zu den 1500ern...naja. Ein triumphales Mach-Werk. Lass mich es mal so sagen, in den frühen 70gern, war der gleiche Motor im Spitfire verwendet. Damals war unser "Wochenendvergnügen", Spiti's im Schwarzwald jagen. Eigenartigerweise waren das damals meist Studenten, entweder Lehramt, oder Architektur. Wir, in unseren gepimpten Mini's. Ich im 998ger Morris Cooper, und Freunde im 1275ger Cooper S. Das Endergebnis ging meistens so aus: Entweder Spiti im Graben, oder 3.ter Zylinder im Motor fest. Ich durfte erst vor 5 Monaten einen 1500er Motor zerlegen. Ich muss sagen, im Vergleich zu einem A-Serie Motor, wirklich triumphale Technik. Da rollt es einem stellenweise die Fussnägel hoch.


    Kurz zusammengefasst: ein 1100er A-Serie Motor ist gut fahrbar, lässt sich auch gut und standfest auf Drehmoment und solide 75 PS tunen. Ein 1275ger ist super fahrbar und auf ca 80-85 PS gepimpt eine super Sach für junge Leut , selbst 100PS sind standfest machbar. Ein 1500er, ein wahrhaftiges Wunderwerk und Hubraummonster, mit seinen 75PS schon ziemlich am ende seiner Bemühungen. Wenn nicht sogar schon überfordert. Joo, ich höre jetzt schon den Aufschrei obwohl die elektronische Tinte noch nicht mal trocken ist. Aber, getroffene Hunde Bellen. Nur Hunde die bellen, beissen nicht und ziehen nicht mal die Wurst vom Teller.


    triumphale Grüße

    Roland


    Nachtrag, in der heute bis 1100ccm ausgetragenen FAI Hubraumklasse "Formel Junior", kann man so etwas wie eine eventuelle Trendwende vom Drehzahl-Motor hin zu moderateren Drehzahlen und mehr Drehmoment erahnen. Das spielt dem 1100er Langhuber in die Karten. Also, der 1100er kommt besser aus den Kurven raus, verliert aber auf den Geraden, weil ihm obenraus die Drehzahl fehlt. Oder er eben schon vor 8000upm auseinanderfliegt. Die Wahrheit, liegt vermutlich wie so oft, irgendwo dazwischen.

  • Dann mal vielen Dank euch beiden für die Infos. Ja die Motoren sind einfach aufgebaut und auch leicht zugänglich.

    Das ist so wie zu meiner Lehrzeit an den

    Renault 4..5..12..Modellen...oh, das ist aber schon lange her...! :(


    Roland, was mich wundert dass der 1500er empfindlicher ist! Ich dachte der ist ausgereifter und besser...!

    Da bin ich ja froh einen 1300er zu haben :)

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