Beiträge von nortonjan

    Moin zusammen,

    wisst ihr warum die Spridgets nur 65 PS haben?

    Mit 70 PS wären sie Kreise um die MG Bs gefahren!

    Schöne Grüße

    Ragnar

    …..und hätten den Mini konkurrenziert - geht gar nicht (deshalb ist der 1275 im Spridget eben NICHT der Cooper S Motor gewesen)

    Das Gehäuse ist um 1“ schmaler, weil Speichenräder einen anderen Wheel Offset haben als Stahlräder. Deshalb sieht man einen Adapter-Umbau von aussen und beim Square Wheel arch body besonders gut, weil dann die Pneus gefährlich nahe an den Radkasten außen kommen. Da die Hinterachse seitlich wandert, ist der Adapter einfach nicht die gute Lösung (außer mit Panhard-Stab oder anderer Seitenstabilisierung).

    Soooo, ich habe es getan: 1275er, HS2, jetzt mit Stubstacks, Maniflow Ansaugbrücke, Maniflow Fächerkrümmer und Maniflow Auspuffanlage. Noch nich umgedüst. Fazit: Anderes Auto. Wie Roland schrieb, deutlich bessere Gasannahme zwischen 2000 und 3000 Umdrehungen, deutlich besserer Durchzug und eine Leistungsentfaltung, die mich schon grinsen ließ. Kann mir noch jemand einen Tipp bezüglich Bedüsung geben?

    Was hast Du am Kopf gemacht?


    Wichtig zunverstehen: Brennraumbefüllung ist das A und O. Zwischen Düsenstock (Zerstäubung) und dem Brennraum bist Du schon Mal vernünftig aufgestellt (also wenn die Kanäle des Kopfes auch passend gemacht wurden?), also Strömung optimiert. Aber Die Zerstäubung selber macht die Nadel resp. deren Profil. Und das richtige zu finden kann ganz schön aufwändig sein, weil all die Arbeiten rundherum die Situation verändern, die die Zerstäubung abdecken muss und kann.

    Habe nach der Probefahrt festgestellt, das er laut Kerzenbild sehr mager ist. Die Kerzen sind quasi weiß. Vergaser drei Flächen fetter gestellt, noch immer recht weiß. Wahrscheinlich eine fettere Düse nötig?!

    Georg, ich habe alles gemacht, was man kann, und am Schluss ging es um die Nadel - da geht eigentlich nur probieren.aber ich kann dir versprechen: erst mit der richtigen Bedüsung düst er richtig. Investiere diese Zeit, es lohnt sich wirklich!

    Hallo Roland,


    was hast du an meinem auszusetzen?


    Grüße Peter

    Peter, wenn Du den Kopf gemacht (ported), die Vergaser sauber aufgebaut und einen tollen Krümmer hast, dann ist es sehr schade, wenn das Serienteil, das viele Nachteile hat, dazwischen hängt. Schau Dir den Inlet Manifold von Maniflow an - ist wirklich was Wert.

    Jan

    Hallo Michael

    Ich hatte vor 25 Jahren dasselbe „Luxusproblem” - ich habe letztlich GN 29 gewählt. Ich habe mir dazu ich glaube 3 Farbmuster machen lassen, auf einem verrosteten Kofferraumdeckel 2 und ein halber Kotflügel noch eines. Der Jaguarfarbton war super, aber in der Sonne zeigte er sich dann zu dunkel, für mich. Und das Mallardgrün vom V8 konnte ich mir auf dem Midget dann doch nicht vorstellen. Kleiner Gratistipp: lass Dir vom Lackierer gleich noch 2 Dosen streichbaren Lack mitgeben, damit kannst Du wunderbar Steinschläge ausbessern, Kofferraum streichen oder sonst was nachbessern.

    Jan

    So, und jetzt geb auch ICH noch meinen französischen Dillsenf dazu: Geht mir grad genau so.


    Einfach mal noch so zur Sicherheit mit dem Plastikhammer ein paar nette Schläge auf die Benzinpumpe machen, es ist durchaus nicht unüblich, dass nach dem Winter aus dem modernen Benzin nach der Verdunstung Rückstände an/auf der Pumpenmembrane diese stören. Und wie schon gesagt: Benzin abpumpen oder verfahren und möglichst bald 98er oder 100er nachkippen. Das mischt sich dann mit dem 7-Monate-im-Stahltank-gereiften Schnaps zu einem verdaulichen Getränk, das unserem Motörchen hoffentlich wohl bekommt :-).


    Jan

    ....noch was: MG kommt heute aus China. In China gab es faktisch nie einen Diesel-Markt, die Chinesen haben deshalb stark und früh auf E-Mobilität gesetzt, auch die grossen deutschen Konzerne bauen seit einigen Jahren E-Autos in China. Dass nun ausgerechnet MG nach Europa kommt, hat seine ganz eigene Ironie: Die Asiaten waren vor 40 Jahren nicht unwesentlich „Schuld“ am Untergang der Engländer, denn sie waren einfach besser. So wie scheinbar im Moment auch - Geschichte wiederholt sich halt doch.....


    MG never dies...... R.I.P., Cecil!


    Jan

    Kollegen - ganz entspannt zwischen den Schultern bleiben. Denn ersten kommt es anders und zweitens als man denkt. Ich bin in der Automobilindustrie tätig, was da grad anrollt, ist beeindruckend - ganz unabhängig davon, was es für unser Hobby bedeuten mag.


    Das E in E-Mobilität steht eigentlich für den E-Motor, und nicht primär für die Batterie. Es gibt schlicht keinen billiger zu bauenden, technisch einfacheren, verschleissärmeren, logischeren (da rotierend) und effizienteren Antrieb. Punkt. Und deshalb ist dieser Motor, ob es uns gefällt oder nicht, die Zukunft. Persönlich bin ich überzeugt, dass Batterien nicht die Zukunft sind - aber das ist eine andere Geschichte.


    Autonomes Fahren ist in vermutlich 5 Jahren Realität, mindestens und zuerst auf bestimmten Strecken. Ist einfach so. Das bedeutet trotz aller etischer Hürden weniger Unfälle, flüssigeren Verkehr und effizientere Nutzung der Zeit für die Insassen (Kaffee-Trinken, Lesen, Emails bearbeiten, Ersatzteile für den MG bestellen.....).


    Autonomes Fahren ist aber nur der Anfang.


    Wir werden in vielleicht 10, 15 Jahren einen Transport bestellen, der uns zu Hause abholt und zur Arbeit fährt (wenn wir bis dann überhaupt noch Büros im heutigen Sinne haben werden). Dasselbe Vehikel wird dann später die Altenpflegerin von A nach B fahren, dann die Kinder von der Schule abholen, am Nachmittag dem Elektroinstallateur das vor Ort benötigte Teil bringen, dass er in der Zentrale bestellte und das dort dem Vehikel in ein Fach mit Zahlencode gelegt wurde. Wenn er eine Batterie haben wird, lädt sich der Wagen 2h auf, bevor er abends mich um 17.15h abholt, bevor er um 20.30 die 18-jährigen in die Stadt fährt, weil diese nämlich schon heute keine Lust mehr haben, 30‘000 auszugeben für ein völlig unwichtiges Statussymbol, das 95% seines Lebens rumsteht und dabei ein Schweinegeld kostet.


    Daneben werden ein paar Vermögende ihr eigenes Vehikel in der ebenfalls eigenen und dann definitiv teuren Garage (Stichwort: verdichtetes Bauen / Bodenpreise - siehe Tokyo) halten - aber es werden wenige sein.


    Denn: Diese Mobile werden teuer sein, weil sie ganz andere Laufleistungen verkraften werden müssen. Man rechnet mit 80-100’000km Laufleistung - pro Jahr. Mit Software-Anpassungen kann man sich, will man in den Kroatien-Urlaub fahren und „sein“ Auto dabei haben, eine 2-Wochen-Miete buchen, und wenn einem die 90kW Leistung dafür nicht reichen, bucht man auch gleich +60kW dazu. Da der eingebaute, einheitliche Motor (Merke: Reduktion der Baugruppen!) eigentlich sogar 200kW leistet, schaltet die Software das Leistungspaket Medium für mich 2 Wochen zu, dann wieder ab. Den Wohnwagen kann man nur anhängen, wenn man die AHK buchte - sie klappt sonst schlicht nicht aus.


    (PS: für Rennstrecken-Freaks wird es immer Lösungen geben, das Gerät an der Leitplanke zu parken - und wollen sie mal RICHTIG was erleben, fährt das entsprechende Modell an der technisch machbaren Grenze, das wird jedem das Blut aus dem Kopf abfliessen lassen.... )


    Utopie? Nein, Realität - die Entwicklungen dazu laufen bei den grossen Konzernen an (nur diese werden überleben, weil es für kleine Marken schlicht zu teuer wird). Denn in anderen Bereichen ist das alles bereits Realität: Habt Ihr Euch noch nie gefragt, wieso man beim Internet-Anbieter von einem Tag auf den anderen eine schnellere Leitung kaufen kann, obwohl nie ein Installateur vorbeikommt und ein Kabel wechselt? - Oder die vielzitierte „Geschichte“ der Nokia-Handys: Heute ist ein Smartphone ein technologisch relativ einfaches Gerät - es ist nämlich schlicht ein kleiner Computer, das Gerät selber kann ausser dem Touchscreen und der Kamera eigentlich: - nix. Die Software richtet es, und diese kann selbst auf etwas älteren Geräten noch aufgespielt werden (irgendwann sind dann auch diese alt und zu langsam beim Rechnen) - im Vergleich dazu waren die Nokias einfach so, wie sie gekauft wurden. Oder ein Flugbuchung: ich kaufe im Minimum den Sitz, vielleicht ist noch ein Handgepäck dabei. Brauche ich Futter, einen breiten Sitz, 30kg Gepäck, Fast Lane Check-in etc etc - ich kauf‘s dazu, einzeln, genau so, wie ich es brauche. Nix komplizierte Tarife, nix „entweder alles oder nichts“, alles vorbei. Ob‘s besser ist? Keine Ahnung, aber es gibt nix mehr anderes. VW rechnet damit, dass sich die Erträge aus dem Vehikel-Verkauf etwa auf einen viertel zurückentwickeln werden (bis wann, ist noch nicht ganz klar), dafür werden die Umsätze aus Software-Verkauf massiv ansteigen und - so natürlich der Wunsch und das Ziel - die Verlust überkompensieren.


    Ferne Zukunft? Naja, das immer eine Frage des Standpunktes. Beispiel: Alle sprechen davon, dass in den Werkstätten eine Reduktion der Umsätze geben wird, weil die E-Mobilität schlicht geringeren Verschleiss kennt. Das kommt in Breite so noch nicht in den Autohäusern an, aber: in Norwegen, wo die E-Mobilität heute schon über 50% des Verkehrs ausmacht, sind die Umsätze auf diesen Einheiten bereits um 60% (!) im Vergleich zu den Verbrennern zurückgegangen. Es fehlt margenstarkes Oel, Bremsen braucht‘s viel weniger und der E-Motor mit seinen vielleicht 20 Teilen geht schlicht nicht kaputt. (Alles etwas vereinfacht, klar, aber im Kern ist es so.)


    Wir werden noch lange an unseren Wägelchen Freude haben dürfen und sollen, aber genau so, wie heute Vorkriegsautos rar werden, weil das Bewegen immer schwieriger und das Betreiben immer teurer wird, werden unsere Autos in 20, 30 Jahren genauso dastehen. Ausgeklammert bleibt hier ganz bewusst sozialen und politischen Druck aufs Kulturgut Auto und die unbequeme Tatsache, dass die nächste und übernächste Generation andere Prioritäten hat.


    Also: lasst uns jede Minute geniessen, den Gestank als Duft einer alten Welt aufsaugen, unvernünftig Geld ausgeben, unnötig Kilometer fahren einfach des Fahrens wegen. Unsere Autos sind anders, sind kein reiner Transport, werden es nie sein. Aber die Welt lässt sich nicht aufhalten.


    Für mich schliessen sich die beiden Welten nicht aus - im Gegenteil. Ein E-Auto hat eine ganz eigene Faszination (ich fahre auch Lastwagen, Renn-Einsitzer, Motorrad, Fahrrad....). Aber wenn ich am Abend in Midgie einsteige, geniesse ich es noch mehr, weil der Unterschied nie grösser war. Das ist toll, und genau deshalb halte ich es für mich so: nimm aus beiden Welten das Beste, dann gewinnst Du dazu!


    Frohe Ostern, Kameraden, lasst uns das Virus zum Teufeln schicken, herrgott nochmal!


    Jan aus Helvetien. Punkt.:)